Binger Schifferverein 1895 e.V.
Schiffer- und Lotsenmuseum

Geschichte » Rhein

Binger Loch heute.    Fahrwasserbreite 120 Meter.

Wussten Sie, ...

  • dass sich das Binger Riff zu den Zeiten der Römer über den ganzen Rhein, von einem bis zum anderen Ufer erstreckte und damit bei Niedrigwasser die Schifffahrt unmöglich machte?
  • dass es schon lange vor der Errichtung von offiziellen Wahrschau-Stationen, auf dem Mäuseturm ab 1844 Wahrschauer Dienst taten und mit Bällen und Wimpeln den Verkehr regelten? Der Uranfang der Wahrschauer-Tätigkeit erfolgte aber quasi durch Beinbetrieb. Damals eilte der Wahrschauer zu Fuß den Booten voraus, um rechtzeitig an Gefahrenstellen notwendige Warnsignale geben zu können.
  • dass es 1779 in Bingen 38 Schiffer und Steuerleute (heute Lotsen genannt) gab?
  • dass Ende des Jahres 1825 das erste Dampfschiff in Bingen anlegte. Es war der aus Holz gebaute Dampfer „The Rhin“ der auf einer Expedition von Holland bis Kehl fuhr.
  • dass 1826 die Preußische-Rheinische-Dampfschifffahrtsgesellschaft in Köln gegründet wurde, und
  • dass diese Gesellschaft 20 Jahre später bereits 25 Personendampfer besaß? Diese beförderten damals pro Jahr fast 600.000 Menschen und mehr als 1/4 Million Tonnen Güter auf dem Mittelrhein.
  • dass am 1. Mai 1827 ein regelmäßiger Liniendienst für Personen- und Güterverkehr mit einem Dampfschiff begann? Dieser erste Dampfer hieß Concordia.
  • dass es bis um 1849 fast nur hölzerne Kähne auf dem Rhein gab? Die Tragfähigkeit reichte bis 250 to und der Tiefgang bis 1,5 m.
  • dass 1830 die „Stadt Mainz“, der erste Rheindampfer auf einer deutschen Werft gebaut wurde? Das Holzschiff war 45 m lang 5,5 m breit und es trug 240 to.
  • dass es 1838 den ersten Rheindampfer aus Stahl und Eisen gab? Er hieß „Graf von Paris“.
  • dass nach 1850 mit der technisch rasanten Entwicklung der Schleppschifffahrt immer mehr eiserne Schleppkähne gebaut wurden? Die Kahngröße entwickelte sich bis auf eine Ladungskapazität von 500 to. 1879 wurde das erste Schiff von 900 to gebaut. Und 1896 befuhr der erste Riesenkahn von 2.000 to den Rhein. Er war 90 m lang, 12 m breit und seine Tauchtiefe erreichte 2,68 m.
  • dass nach fast 1000-jährigen Bestehen der Rheinzölle diese erst 1868 beseitigt wurden?
  • dass 1742 das Hochwasser des Rheins sogar den Marktplatz von Bingen überflutet hat?
  • dass 1353 der Rhein bei Bingen fast ausgetrocknet war? Buben durchwateten das niedrige Rinnsal von einem zum anderen Ufer.
  • dass 1406 seitdem Martinstag eine überaus harte Kälte herrschte? Der Rhein bildete eine einzige Eisfläche von Straßburg bis Köln. Erst am 24. März 1407 war die Kälte gebrochen.
  • dass der Rhein noch im Winter 1953/54 unterhalb von Mainz bis zur Loreley gänzlich zugefroren war?
  • dass die Strömungsgeschwindigkeit am Binger Loch auf einer Strecke von 100 m etwa 2 m in der Sekunde beträgt, welche sich bei hohem Wasserstand auf 3-4 m erhöht. Das ist dann eine Fließgeschwindigkeit zwischen 7,2 km/h und max. 14,4 km/h
  • dass 1901 noch jeden Wochentag ein Floß den Rhein befuhr, während es 1961 nur noch alle 52 Tage ein Floß war. Seit 1962 passierten nur noch 13 Flöße den Mittelrhein. Am 2.11.1968 passierte das letzte Floß den Mittelrhein. Im 18. und noch im 19. Jahrhundert fuhren wahre Riesenflöße Rhein abwärts. Diese waren wie schwimmende Inseln mit 500 Ruderknechten, die teilweise noch ihre Familien dabei hatten, bevölkert. Da war praktisch ein ganzes Dorf unterwegs. Auch Reisegesellschaften wurden mitgenommen. Oft mehr als 30 Häuschen standen auf dem Floß, dazu Läden und Wirtschaften. Auch eine Musikkapelle fehlte nicht. Riesenmengen an Verpflegung, Bier und Wein und eine kleine Herde Nutztiere wurden mitgeführt und unterwegs verzehrt.
  • dass 1901 die internationale Rheinflotte 1.100 Dampfschiffe und 8.400 Schleppkähne zählte? Die Gesamtleistung betrug 220.000 PS und 2,75 Millionen to Tragfähigkeit.
  • dass die großen Rad- und Schraubendampfer bis zu 9 Lastkähne hinter sich herzogen? Allerdings im „Gebirge“ nur max. 4 Kähne. Darum wurden bei St. Goar die überzähligen Schleppkähne „geparkt“. Die Schleppdampfer fuhren mit 4 Schleppkähnen bis Geisenheim. Dann fuhren sie leer zurück und holten die restlichen Schleppkähne. Von Geisenheim fuhren sie dann komplett mit 8 oder 9 Kähnen weiter.

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